Spielzeugsicherheit und Nutzung von biobasierten Kunststoffen waren die Top-Themen

  • Rund 60 Teilnehmer nahmen am 8. Oktober am ersten virtuellen SafetyDay der DVSI Akademie Digital (Deutscher Verband der Spielwarenindustrie) teil, um sich über den neuesten Stand der EN 71 und die aktuellen Entwicklungen bei den Sicherheitsanforderungen für Spielzeug zu informieren.

Neben dem Update über die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben in Normen durch die Sicherheitsexperten Alexander Breunig vom DVSI und Kathrin Birkmann vom Technical Competence Center Toys des TÜV Rheinland stand im zweiten Teil der Veranstaltung der Themenblock Nachhaltigkeit/Umwelt auf der Agenda. Tenor: Wer fossile Rohstoffe durch erneuerbare ersetzen will, steht vor einer Vielzahl logistischer, technischer und funktionaler Herausforderungen. Der Einstieg bietet für Marken und Qualitätsprodukte allerdings auch Chancen.

Erstmalig wanderte der DVSI mit seinem SafetyDay ins Netz ab. „Spielzeugsicherheit ist ein Dauerthema und ständig im Fluss“, so der DVSI-Sicherheitsexperte Alexander Breunig, der seit mehr als zwei Jahrzehnten Mitglied in deutschen und europäischen Normungsgremien zur Spielzeu­sicherheit ist. „Umso wichtiger sind regelmäßige Updates.“

Einen Überblick über die gesesezlichen und normativen Regelungen für Spielzeug lieferte Kathrin Birkmann, während Alexander Breunig in seinem Vortrag den Fokus auf die neue SCIP-Datenbank der Europäischen Chemikalienagentur ECHA richtete. „Ende Oktober wird die Datenbank freigeschaltet“, betonte Breunig, „und ab 5. Januar 2021 besteht eine Meldepflicht für alle Erzeugnisse in der EU, die SVHC mit einem Gehalt von über 0,1% enthalten.“

Der auf Produkthaftung und Produktsicherheitsrecht spezialisierte DVSI-Experte Rechtsanwalt Arun Kapoor beschloss mit seinem Vortrag „Rechtsschutz gegen fehlerhafte RAPEX-Meldungen“ den ersten Themenblock. Seine Botschaft: Chancen, rechtlich gegen fehlerhafte Meldungen vorzugeben, gibt es durchaus, aber das Verfahren sei sehr komplex, aufwändig und zeitlich intensiv, weshalb jedes Unternehmen sorgfältig prüfen sollte, ob es den Rechtsweg beschreiten wolle.

Den zweiten Themenblock Nachhaltigkeit/Umwelt eröffnete der DVSI Experte für biobasierte Chemie und Gründer von narocon InnovationConsulting, Harald Käb, mit einem dystopischen Blick auf die durch den Klimawandel verursachten Veränderungen unserer Lebensgrundlagen. Käb zeigte in seinem Parforceritt durch die Welt der biobasierten Kunststoffe aber auch auf, dass Veränderungen durchaus möglich sind.

Kristina Block vom TÜV Rheinland richtete in ihrem Referat den Blick auf das Thema Lieferketten und den Einsatz von recycel- und kompostierbaren Kunststoffen. Auch hier, so die Expertin, würden im Markt entsprechende Labels für biobasierte Kunststoffe existieren, analog etwa dem FSC-Label.

Nelleke van der Puil, Vice President Materials der LEGO Group, berichtete zum Stand der ökologischen Transformation des Unternehmens. Vor fünf Jahren kündigte die LEGO Group den Aufbau eines Forschungszentrums, das „LEGO Sustainable Materials Centre“, zur Erforschung und Nutzung nachhaltiger Alternativen zu herkömmlichen Materialien bis zum Jahr 2030 an. 2018 folgten die ersten Produkte aus Zuckerrohr. Der Austausch von ABS-Kunststoff durch alternative Werkstoffe bedeutet gleich in mehrfacher Hinsicht eine große Herausforderung bei der Herstellung von langlebigen Präzisionsprodukten. Nicht nur der Aspekt Nachhaltigkeit, sondern auch technische und chemische Fragen an die Qualität biobasierter Rohstoffe stecken den Rahmen nach alternativen Materialien ab.

Das Thema Nachhaltigkeit/Umwelt soll auch in den kommenden Jahren ein Schwerpunkt der DVSI-Arbeit sein.

Quelle: DVSI – Deutscher Verband der Spielwarenindustrie e.V.

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